Auch im Heimspiel gegen Salingia Barmen musste Nils Degenhardt aufgrund der unverändert schwierigen Personalsituation wieder selbst die Fußballschuhe schnüren. Nachdem sich Lars Ronig beim Spiel gegen den TSV Düren letzte Woche eine Bänderdehnung zugezogen hatte, konnte sich wenigstens Marco Kurth nach überstandenem Muskelfaserriss wieder fit melden.
Das Team aus Barmen kam als Tabellenletzter nach Vossenack gereist. Von der schwierigen Ausgangslage merkte man zu Beginn des Spiels nichts, im Gegenteil, die beiden ersten Abschlüsse gingen auf das Konto der Gäste. Die erste richtig gefährliche Aktion gehörte aber der SG. Zuerst scheitere Max Hallmanns am starken Barmener Torwart Siep, den abgewehrten Ball konnte Marc Wildrath aus aussichtsreicher Position leider ebenfalls nicht im Tor unterbringen. Eine muntere Anfangsphase entwickelte sich auch dank des Tabellenletzten. Nach einem Angriff über die rechte Angriffsseite zischte der Ball nur knapp über das Gehäuse von Schneider im Tor der SG. 20 Minuten waren bis hierhin gespielt.
In der 28. Spielminute sollten die wieder zahlreich erschienen Zuschauer zum ersten Mal jubeln. Nach einer Hereingabe von Kay Clasen, kam der Ball von Toni Offermann zu Marc Wildrath, der per Flugkopfball vollendete. Die SG wollte nachlegen, aber Nils Degenhardts Kopfball ging knapp links am Gehäuse vorbei (30. Minute) und bei einem Distanzschuss von Thomas Voßen blieb Siep der Sieger und hatte keine Probleme den Ball zu entschärfen. (34. Minute). Die meisten der Zuschauer hatten sich schon auf eine 1:0 Pausenführung eingestellt, als zum Entsetzen aller der Schiedsrichter in der 44. Spielminute auf den Punkt zeigte. Marco Kurth hatte zuvor dem Barmener Angreifer den Ball vom Fuß gespitzelt, der daraufhin zu Fall kam. Das Geschenk nahmen die Gäste gerne an und Weber verwandelten den fragwürdigen Strafstoß sicher. Das sollte aber nicht die letzte Aktion vor der Pause gewesen sein. Ein Freistoß in der Nachspielzeit von Kurth verpasste das Tor nur knapp.
Die erste richtige Chance nach dem Seitenwechsel fand seinen Eintrag in der Spalte Barmen und sorgte direkt für den ersten und leider nicht einzigen Aufreger im zweiten Spielabschnitt. Was war passiert? Nach einem Zuspiel in die Tiefe machte der sich klar im Abseits stehende Weber auf uns davon, um kurvte Benno Schneider und schob sicher zur 1:2 Führung ein. Zum entsetzen auch des Schiedsrichterbeobachters blieb die Fahne des Assistenten unten und aus der Schiedsrichterpfeife ertönte kein Pfiff. Logischerweise brachte die darauffolgenden Proteste nichts ein (48. Minute). Es sollte aber noch schlimmer kommen und kurioser werden, denn keine 10 Minuten später sorgten die Unparteiischen für den nächsten Aufreger. Erneut war ein Angriff über die agile rechte Angriffsseite der Gäste der Auslöser. Beim Pass auf Goerres, der sich in der Mitte auf uns davon machte, hob zunächst der Linienrichter die Fahne, um sie nur wenige Sekunden später zu senken. Die entstandene Verwirrung nutzte der enteilte Stürmer eiskalt aus und erhöhte auf 1:3.
Dass unsere SG mit Rückständen umgehen kann, sollte allen spätestens seit dem Spiel beim TSV Düren bekannt sein und noch war gut eine halbe Stunde zu spielen. Klare Torchancen sollten aber erst mal nicht herausspringen und so war es wie bereits in der Vorwoche eine Standardsituation die die SG zurück ins Spiel brachte. Der Eckball von Clasen wurde genau vor die Füße von Julian Hallmanns abgewehrt, der den Ball per Fachschuss in Richtung Tor wieder gefährlich machte und einen dankbaren Abnehmer in Stürmer Marc Wildrath fand, denn dieser veränderte die Schussrichtung entscheidend in die untere rechte Ecke.
Die SG wechselte jetzt offensiv. Steffen Prinz und Sven Salentin kamen für Andreas Offermann und Marco Kurth (69./73.). Richtig gefährlich wurde es aber erst wieder in der 80. Minute. Mit einer schönen Einzelleistung setzte sich Kulle Hallmanns zunächst gegen 2 Spieler durch, setzte dann Prinz im 16-er in Szene und der Stürmer nahm die Körperberührung des Gästeverteidigers und den großzügigen Pfiff des Referees gerne an. Den Strafstoß verwandelte Max Hallmanns unter lautem Jubel der knapp 200 Zuschauer zum 3:3.
Aber es waren immer noch gut 10 Minuten zu spielen und beide Mannschaften wollten den Sieg. Zunächst verpasste die SG nur knapp das Gehäuse, auf der anderen Seite rettete Schneider in höchster Not per Fußabwehr.
In den letzten Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst scheiterte Sven Salentin am herauseilenden Siep, Marc Wildrath reagierte am schnellsten und grätsche den Ball aus kurzer Distanz unter noch lauterem Jubel als beim 3:3 zur Führung über die Linie (89.). Das Spiel war komplett gedreht aber immer noch nicht zu Ende. Wie heißt es so oft, der Ball ist rund, es gibt nie leichte Gegner und ein Spiel hatte heute leider 93 Minuten, denn Barmen sollte in der Nachspielzeit und nach dem xten langen Ball in der Schlussphase noch zum 4:4 Ausgleich in einem verrückten und spannenden Kreisliga A Spiel kommen.